SpielBar #150 – Der Pixel Talk mit einem neuen Gast, WarioWare: Move It! und weiteren Spielen! GTA VI im Dezember und einem Film zu Zelda!
14. November 2023
SpielBar #151 – Der Pixel Talk mit Neuigkeiten zu Superhelden, der Nintendo Switch 2, den Game of the Year Awards und massig Entlassungen!
29. November 2023
SpielBar #150 – Der Pixel Talk mit einem neuen Gast, WarioWare: Move It! und weiteren Spielen! GTA VI im Dezember und einem Film zu Zelda!
14. November 2023
SpielBar #151 – Der Pixel Talk mit Neuigkeiten zu Superhelden, der Nintendo Switch 2, den Game of the Year Awards und massig Entlassungen!
29. November 2023

RoboCop: Rogue City – oder wie ich endlich das RoboCop-Spiel bekam, was ich immer wollte!

1987 kam mit Robocop einer der einflussreichsten Action-/Science-Fiction-Filme der Dekade auf den Markt. Der holländische Regisseur Paul Verhoeven hatte hierfür zum zweiten Mal nach Flesh and Blood mit Orion Pictures zusammengearbeitet. Da er vorher kaum Berührungspunkte mit dem Science-Fiction-Genre hatte, hätte er das Projekt beinahe verworfen und der Klassiker Robocop wäre (so) nie entstanden. Nachdem seine Frau das Skript gefunden und gelesen hatte, überzeugte sie ihn aber, das Projekt anzunehmen. Danke, Mrs. Verhoeven! Und was für ein Glück für die Filmwelt.

Robocop, der nicht nur Actionfilm, sondern auch Satire ist, hat einen besonderen Platz in meinem Cineastenherzen. Als ich den Film zum ersten Mal sah, war nur die sehr verkürzte, ja regelrecht verstümmelte Fassung in 78 Minuten Länge verfügbar. Das Original hat etwa 92 Minuten, war in Deutschland lange Zeit indiziert und daher schwer aufzutreiben. Als ich zu einem späteren Zeitpunkt dann zum ersten Mal die ungeschnittene Fassung sah, hat mich der Film ziemlich weggehauen.

Inzwischen habe ich ihn bestimmt schon dutzende Male gesehen. Die Uncut-Version ist sogar für heutige Sehverhältnisse sehr hart und zynisch, aber auch mit einer großen Prise schwarzem Humor gespickt und meines Erachtens ein geniales Meisterwerk. Für die Filminteressierten unter euch hier ein Interview mit Regissseur Paul Verhoeven, welches wirklich sehenswert ist.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=h6_0CwGuiMc

Im dystopischen Detroit der 80er Jahre versucht die korrupte Firma Omni Consumer Products (OCP) die Polizei zu übernehmen und aus der heruntergekommenen Gegend eine neue Stadt zu machen: Delta City. Dafür muss aber erst einmal alles Alte weg und das auch gerne mit Gewalt. Für diese Zwecke hat OCP das Robocop-Programm ins Leben gerufen. Der „Robocop“ ist eine Mensch-Maschine, die den normalen Polizisten ersetzen soll, keine Fragen stellt und niemals streikt.

Währenddessen wird Alex Muphy (Peter Weller) als Polizist in das örtliche Revier versetzt, doch sein erster Einsatz soll gleichzeitig sein letzter in rein menschlicher Gestalt sein, denn er wird dabei tödlich verwundet. OCP ergreift die Chance und baut Murphys Leichnam im Wissen, dass dessen Gehirn noch aktiv ist, zum Cyborg um. Und so beginnt die Geschichte des Roboterpolizisten, der in Detroit nicht nur Gesetze verteidigt und gegen das Böse kämpft, sondern auch gegen seine eigene Vergangenheit.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=IqvRDhW-XVA


Der Grund dafür, dass ich hier vorab so ausführlich auf den Film eingehe, ist die Tatsache, dass ihr diesen unbedingt gesehen haben müsst, bevor ihr das Spiel spielt, denn ansonsten werdet ihr einen großen Teil des Spiels sowie viele der Referenzen nicht einordnen können. Es gibt tatsächlich auch einen dritten Teil des Films, dieser wird seinem Erbe jedoch nicht gerecht, sodass Robocop Rogue City für mich den eigentlichen Teil 3 der Serie darstellt. Teyon, das vorher das sehr gute Terminator Resistance gemacht hat, hat mit dem Spiel den perfekten Nachfolger zu den Filmen Teil 1 und 2 geschaffen, zumal es direkt nach Teil 2 ansetzt.

Robocop ist mittlerweile ein etabliertes Mitglied der Polizei und kämpft sowohl gegen die Gangs der Stadt als auch gegen die Korruption von OCP. In der Ego-Perspektive gilt es jede Menge Gegner zu besiegen, ob gewöhnliche Kriminelle, Junkies, Punks oder auch Robocops Nemesis, den zweibeinigen Killerroboter ED 209. Für eine große Portion Action und Splatter ist gesorgt, denn genau wie im Film fetzt Robos Signature-Waffe, eine automatische M9, die Gegner gerne in Stücke.

RoboCop: Rogue City spielt sich nicht wie ein schneller Shooter; es ist kein Apex Legends, in dem ihr schnell und agil durch die Gegend rutschen oder an den Wänden entlanglaufen könnt. Denn ihr seid schließlich ein tonnenschwerer Cyborg, der sich entsprechend schwerfällig bewegt und auch so steuert, der eher stampft als rennt.

Wer nun vielleicht vermutet, Rogue City sei nur eine simple Ballerbude, liegt falsch. Sowohl im Revier als auch auf der Straße habt ihr auch mal ganz normale Polizeiarbeit zu leisten. So unterstützt ihr Kollegen am Schalter des Reviers, scannt die Umgebung auf Hinweise oder versucht in detektivischer Manier, herauszufinden, ob jemand die Wahrheit sagt oder lügt. Hier gibt es Pluspunkte für die spielerische Abwechslung.

Neben der Hauptmission könnt ihr Nebenquests annehmen, welche euch zusätzliche Punkte bringen, die ihr in euren überschaubaren Skilltree investieren könnt. Darüber hinaus gibt es ein cooles Chipsystem, mit dem ihr eure M9-Auto je nach Belieben tunen könnt. Von der Kalaschnikow bis zum Granatwerfer wird darüber hinaus eine große Waffenauswahl geboten, das Gunplay ist aber nicht die Hauptstärke des Spiels.

Nein, Rogue City hat in erster Linie eine unglaublich gute Atmosphäre. Wenn ihr zum ersten Mal nach Old Detroit kommt und sich die heruntergekommene Stadt vor euren Augen entfaltet, zeigt sich, dass Teyon mit der Unreal Engine 5 die richtige Wahl getroffen hat. Nach einigen Spielstunden führte mich eine Quest beispielsweise in ein abgeranzte Videothek, und da ich in den 90er Jahren selbst endlose Stunden in genau solchen Läden verbracht habe, machte es mir riesig Spaß, durch den virtuellen Laden zu stöbern.

Ich hatte ein paar Bugs und Textur-Pop-Ins während meines etwa 10-stündigen Playthroughs, aber im Gesamten ist das Game optisch eine Bombe und gerade für Leute wie mich (40+) eine Nostalgiegranate. (Update: Inzwischen ist ein neuer Patch erschienen, der die meisten Bugs entfernt hat und der Rogue City nochmals flüssiger und sauberer laufen lässt.) Der einzige Kritikpunkt, wenn man ihn so nennen will, ist wie bereits erwähnt, dass das Spiel keinesfalls ohne Kenntnis der Filme funktioniert.

Wenn ihr Teil 1 und Teil 2 nicht gesehen habt, wird euch dieses Spiel um einiges weniger Spaß machen, da ihr schlichtweg nicht wisst, worum es geht. Das Spiel setzt voraus, dass ihr die Filme gesehen habt. Dies könnt ihr ja aber problemlos auf verschiedenen Streaming-Diensten nachholen. Getestet habe ich die XBox Series X Version. RoboCop: Rogue City gibt es aber auch für PS5 und PC.

Wenn ihr schon Bekanntschaft mit Robocop gemacht habt, kann ich Rogue City ohne Einschränkung empfehlen, ansonsten kauft euch Knabberzeugs, schaut die beiden Filme und nehmt das Spiel danach in Angriff. Persönlich hoffe ich sehr, dass uns irgendwann noch ein DLC erwartet, damit ich Old Detroit noch intensiver erkunden kann. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

Dan
Dan
Ich kenne sämtliche Charaktere aller King of Fighters-Teile und ich kann bis heute die Komplettlösung von Monkey Island aus dem Gedächtnis abrufen.

2 Comments

  1. Massimo sagt:

    Das Spiel ist schon ne Weile auf meiner Wunschliste. Aber ich denke, dass mein betagter PC oder mein Steamdeck das nicht packen.
    Dafür hast du mir Bock auf die Filme wieder gemacht.

    • Dan sagt:

      Hi Massimo, ja das Game hat glaube ich ganz ordentliche Anforderungen , und sieht auch dem entsprechend gut aus. Was die Filme angeht ging es mir nach dem Zocken ähnlich, Teil 1 und 2 musste ich mir nochmals geben .

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert