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15. September 2024Stellar Blade – Review
Stellar Blade ist das erste AAA-Projekt vom koreanischen Entwicklerstudio SHIFT UP und zugleich ein Spiel, welches die lange Wartezeit auf ein neues NieR-Spiel verkürzt oder verschmerzen lässt. Die Inspirationen sind klar: Stil und sogar storytechnisch an NieR Automata angelehnt, aber auch God of War (2018) und Sekiro: Shadows Die Twice dienen als Inspirationsquelle. Man könnte es als Mashup aus den größten Actiontitel der letzten Jahre bezeichnen.
Stellar Blade ist ein pures Actionspiel und das macht es wirklich gut. Das Gameplay setzt sich aus einem sehr flüssigen Combatsystem, gepaart mit einer tollen Herausforderung, Erkundungszonen und einiges an Content zusammen. Das Combat ist schnell, erfordert, dass Angriffsmuster gelernt werden und generell etwas Geduld. Wie typisch in Actionspielen, so ist auch hier ein Fokus auf Parieren und Ausweichen wichtig. Beides ist unerlässlich! Aber ich finde, das Spiel macht in beiden Aspekten eine wirklich gute Figur. Das Parieren fühlt sich richtig gut an, auch die Heldin Eve ist sehr agil und kann schnell ausweichen.
Parallelen im Kampfsystem finden sich daher auch bei Sekiro: Shadows Die Twice. Bei Stellar Blade könnt ihr ebenfalls versuchen die Balance des Gegners zu brechen, um ihn direkt zu finishen. In der Regel muss man genug Schaden in einer kurzen Zeit machen oder parieren. Je nach Gegner, gibt es eine größere oder kleinere “Balance”. Es gibt zudem ein paar Hilfsmittel, um die Balance des Gegners schneller zu brechen.
Ich finde das Kampfsystem äußerst gut gelungen und zugleich der beste Aspekt im Spiel. Das Kämpfen macht unglaublich viel Spaß, ist herausfordernd und wird im weiteren Verlauf immer angenehmer, da ihr weitere Fähigkeiten freischaltet. Lediglich zum Ende gab es ein paar Bosskämpfe, die es wirklich in sich haben. Rein vom Schwierigkeitsgrad her ist es definitiv einfacher als ein Souls-Spiel und es pendelt sich etwas über einem God of War-Spiel ein. Dennoch gibt es auch einen reinen Story-Modus, für die, die eine etwas leichtere Herausforderung suchen.
Das Spiel selbst hat drei große Areale, die mit Side-Quests verbunden sind. Der Großteil sind aber eher lineare Levels. Wie auch typisch in Souls-Spielen, gibt es Camps, an denen ihr euch ausruhen könnt. Ruht ihr euch aus, spawnen jedoch die meisten Gegner. Zudem könnt ihr eure Waffen upgraden, einige Skill-Trees erweitern und weitere Upgrades vornehmen. Das Progressionssystem hat mir durchaus gefallen; es erfindet das Rad nicht neu, dennoch ist es passend und motivierend. Was mir ebenfalls gefallen hat, dass immer wieder einige Rätsel im Spiel vorhanden sind, die wirklich gut entworfen wurden.
Die Story hingegen ist seltsam. Ich finde das Grundkonzept durchaus interessant und es gibt einige Twists im Spiel. Viele davon finde ich sehr vorhersehbar. Für mich fühlte es sich eher so an, als würde das Spiel immer mehr Zutaten hinterlassen, um davon am Ende einen fertigen Teig zu kneten. Aber etwas wirklich schön gebackenes gab’s am Ende meiner Meinung nach nicht. Der Teig geht sozusagen nicht ganz auf und die Story wirkte eher verwirrend auf mich.
Auch das komplette Writing ist leider nicht auf einem guten Niveau. Was mir besonders aufgefallen ist, ist das Writing der Heldin Eve. Hier ist für mich klar zu erkennen, dass es von mehreren Personen geschrieben wurde, die keine einheitliche Richtung eingegangen sind. Manchmal ist sie so verletzlich und in der nächsten Szene eine komplett kaltblütige Killerin. Die Charaktere haben mir aber allgemein nicht so sehr gefallen und wirkten zu klischeehaft. Auch das zu erotische und die überzogenen Anspielungen können irritieren. Es ist gerade so noch nicht zu absurd und auszuhalten.
Die Technik hingegen hat mir sehr gefallen. Das Spiel bietet drei Grafikmodi; alle laufen wirklich gut und kommen jeweils mit einer guten Bildqualität daher. Der Balanced-Mode zum Beispiel bietet um die 60 FPS und eine gute Bildqualität an, mit wahrscheinlich um die 1440p. Die Umgebungen sehen gut aus, die Animationen sind wirklich gut und auch die Monster-Designs haben mir durchaus gefallen! Die Welt passt zusammen und wirkt stimmig.
Das Leveldesign ist ein immer wichtiger Punkt in solchen Spielen und ich finde, auch hier haben die Entwickler eine gute Figur abgegeben! Es gibt die klassischen Shortcuts und die übliche Map zur Orientierung. Leider aber nicht im Anfangsbereich, der sich durchaus hinziehen kann. Warum? Auch die Musik hat mir sehr gefallen, es gibt aber leider jeweils nur einen Track auf einer Karte/in einem Areal?! What?
Stellar Blade hat mir gut gefallen. Wirklich! Das Combat hatte den Fokus und hier haben die Entwickler gute Arbeit geleistet. Das Kämpfen macht sehr viel Laune, es wirkt stets herausfordernd, aber auch immer mit Überraschungselementen, da auch das Progressionssystem sich immer erweitert. Die Geschichte und die Charaktere konnten mich nicht überzeugen, dafür die Technik. Insbesondere deshalb, da es das erste AAA-Projekt für das Studio ist. Insgesamt ein wirklich gutes Actionspiel und ich hoffe auf ein Sequel. Eventuell dann kann man eine mehr konsistente Geschichte erzählen.