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28. September 2023
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Die japanische Videospielfirma Taito ist seit den frühen 80er Jahren bekannt für Spiele wie Bubble Bobble oder die Darius-Reihe, und über die Jahre sind viele weitere Klassiker hinzugekommen. Die Taito Milestones Collection 2 bietet euch jetzt die Möglichkeit, einige dieser Titel kennenzulernen.

Die erste Collection von Taito hatte mich etwas enttäuscht, da sie eher unbekannte oder sehr alte Titel enthielt, welche mich persönlich nicht so sehr ansprachen. Im zweiten Ableger sind nun ein paar kuriose, aber auch einige wirklich gute Titel dabei.

Insgesamt zehn Spiele enthält die Sammlung und wer schon einmal die Arcade-Archives-Portierungen von Hamster gespielt hat, der dürfte als erstes die Oberfläche als identisch erkennen. Die Spiele der Collection sind folgerichtig schon länger im Portfolio von Hamster vorhanden. Davon ausgenommen sind lediglich zwei Titel, die exklusiv für die Sammlung aufgelegt wurden (Dino Rex und Solitary Fighter).

Der erste Titel nennt sich Ben Bero Beh und ist ein klassisches Arcade Game aus dem Jahre 1984. Das Spielgeschehen findet auf einem Screen vergleichbar dem Spiel Bubble Bobble statt, nur dass ihr diesmal kein kleiner grüner Drache seid, sondern ein Feuerwehrmann, der sich durch ein brennendes Gebäude kämpft. Trotz seines Alters zeigt dieser Titel einen gewissen Charme. Kein Meisterwerk, aber ein kreativer Titel seiner Zeit.

Weiter geht es mit Legend of Kage von 1985, einem flotter Sidescroller mit allerhand Action, in dem ihr meterhoch über Baumwipfel springt und gegen feindliche Ninjas kämpft. Der eine oder andere kennt es vielleicht noch vom NES, allerdings präsentiert sich die Arcade-Version insgesamt etwas attraktiver. Das Game spielt sich sehr schnell und hat dabei eine recht komplizierte Steuerung. Wenn man sich in diese aber erst mal hineingefuchst hat, ist Legend of Kage gerade aufgrund seiner Vertikalität ein guter Actiontitel. Anspielen!

Als nächsten Titel haben wir Kiki Kai Kai von 1986. Kennt ihr nicht? Dann kennt ihr vielleicht aber Pocky und Rocky auf dem Super Nintendo, denn dabei handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe. Kiki Kai Kai ist ein Top-down-Spiel im Stil von Commando, nur steuert ihr anstatt eines Söldners mit Maschinengewehr eine kleine Priesterin, die mit magischen Karten wirft und sich böser Geister erwehrt. Im Grunde wäre der Titel richtig gut, leider ist die Steuerung jedoch nicht auf moderne Twinsticks belegbar, was bedeutet, dass ihr dorthin laufen müsst, wohin ihr schießen wollt. Wenn euch das nicht stört, ist der Titel einen virtuellen Credit wert.

New Zealand Story (1988) ist einer der Titel, die ich noch vom Amiga kenne und immer irgendwie seltsam fand. Die Hauptfigur stellt vermutlich einen neuseeländischen Kiwi dar. Mit Bogen und schicken Sneakers kämpft sich der lustige Vogel durch verschiedene vertikal und horizontal scrollende Level. Musik und Aufmachung sind nicht ganz meins, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Falls ihr also zufällig Fans von agilen Laufvögeln mit Pfeil und Bogen seid, schaut mal rein.

Mein erstes Highlight ist Darius 2 (1989), welches gleichzeitig einer der Shoot’em-up-Höhepunkte seiner Zeit ist. Nicht nur, weil das Spiel visuell und soundtechnisch begeistert, sondern damals in der Arcade auf gleich drei Bildschirmen beindruckte. Wer Shmups mag, hat hiermit den Jackpot getroffen – optisch ein Brett und mit dem genialen Soundtrack von Taitos Hausband Zuntata ausgestattet ist Darius 2 auch heute noch ein Hit. Auf jeden Fall spielen!

Vom nächsten Titel war ich selbst etwas überrascht, denn Liquid Kids (1990) kannte ich vorher nicht. Aber nach kurzem Anspiel kam mir alles sehr bekannt vor. Ihr seid ein Schnabeltier, welches eine Art Wasserball oder -bombe auf seine Gegner wirft und diese damit einfangen kann. Darüber hinaus gibt es Mini-Rätsel zu lösen. Das Spiel hat große Ähnlichkeit mit Bubble Bobble hat und wirkt tatsächlich wie ein Nachfolger des Klassikers. „Schnabeltier im Baderausch“ ist ein Geheimtipp auf der Collection.

Der nächste Titel ist Gun Frontier, ein vertikales Shmup aus dem Jahre 1990. In einer alternativen Realität in ferner Zukunft ist ein neuer Goldrausch ausgebrochen und mit eurem Fighter kämpft ihr für das Gute und gegen Gegnerhorden im Western-Stil. Dieses Setting plus ein frisches Design ergeben ein solides Shmup, in dem nur die festen Checkpoints etwas stören. Anspielen lohnt sich.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=yGbkLG1b8WA

Zum nächsten Titel, Solitary Fighter (1991), würde ich am liebsten gar nichts schreiben und euch stattdessen das Video von Angry Video Game Nerd James Rolfe empfehlen, der das Spiel in sehenswerter Weise reviewt hat. Selbiges ist vor Street Fighter 2 erschienen, kann technisch nicht punkten, sollte aber allein der seltsamen Präsentation und des grottigen Englischs wegen mindestens einmal angeschaut werden. Mit anderen Worten: Das Spiel hat aufgrund seines Unterhaltungswertes unfreiwillig Videospielgeschichte geschrieben. Ab Minute 30!

Metal Black (1991) ist das nächste Spiel im Bunde. Ursprünglich als Darius 3 geplant und mit einer fast schon psychedelischen Optik überzeugt dieses horizontal scrollende Shoot’em-up auch heute noch.

Kommen wir zum letzten Spiel in der Taito Collection, Dino Rex (1992), welches wie ein Klon von Primal Rage von Midway wirkt, aber durchaus eigenen Charme besitzt und mir im Vergleich sogar besser gefällt. Beschreiben lässt sich das Game als ein Dino-Prügler im Stil der 50er Jahre Stop-Motion-Monster. Ihr wählt euren Saurier und kämpft in einer Arena gegen andere Saurier. Dabei geht es ganz schön zur Sache und ihr könnt den Gegner sogar krachend in die Zuschauerränge werfen. Leider ist die Steuerung etwas hakelig.

Die zweite Arcade-Sammlung von Taito bietet wie auch schon der Erstling ein gemischtes Erlebnis. Mehrere Titel wie z. B. Darius 2, Gun Frontier, aber auch Liquid Kids sind genial und machen wirklich Spaß. Der Rest hat mehr historischen Wert. Meine Kritik an der Collection bezieht sich weniger auf die Spieleauswahl als darauf, dass es keinerlei Extras gibt, die meiner Meinung nach bei der Aufbereitung einer solchen Sammlung nicht fehlen dürfen. Das Menü ist recht spartanisch gehalten, ihr könnt die Spiele auswählen und das war’s dann auch schon. Die klassischen Einstellungen der normalen Arcade-Archives-Titel sind natürlich vorhanden, das heißt, ihr könnt Filter einstellen, den Screen verändern oder auch selbst in den Dip Switches der Spiele den Schwierigkeitsgrad einstellen. Darüber hinaus gibt es jedoch keine zusätzlichen Infos zu den Spielen, keine Galeriebilder von alten Arcades oder ähnliche Gimmicks, die den Preis rechtfertigen.

Trotz der schlichten Aufmachung macht es als Arcade-Fan Spaß, solche Titel noch einmal zu erleben. Wer eine Affinität zu Shoot’em-ups hat und noch keines der Spiele über Arcade Archives gekauft hat, kann einen Kauf der Collection erwägen. Allen anderen würde ich empfehlen, eher auf den nächsten Sale zu warten. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

Dan
Dan
Ich kenne sämtliche Charaktere aller King of Fighters-Teile und ich kann bis heute die Komplettlösung von Monkey Island aus dem Gedächtnis abrufen.

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