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Das Indie-Team JoyMasher aus Brasilien hat sich auf Action-Retro-Titel spezialisiert. Blazing Chrome habe ich sehr gerne gespielt, der Titel war für mich das bessere Contra 4. Die beiden kleineren Titel Oniken und Odalus kenne ich noch nicht, nach dem Test von Vengeful Guardian: Moonrider bin ich aber neugierig geworden und werde das wohl nachholen.

Vengeful Guardian Moonrider versetzt uns in eine düstere Zukunft, in der eine autoritäre Regierung das Volk unterdrückt und mit aufgemotzten Cybersoldaten jeden Widerstand zerschlägt. Moonrider gehört dieser Truppe an, doch irgendetwas geht schief. Im Labor, sodass er „erwacht“ und sich fortan gegen die eigenen Leute stellt.

Hört sich nach 90s Action an? Genau das ist es auch. Als Super-Cyborg-Ninja brechen wir zunächst aus dem Labor aus, um dann in acht weiteren Levels als Racheengel für das Wohl der Welt zu kämpfen. Dabei spielt sich Vengeful Guardian: Moonrider wie ein SEGA Mega CD Shinobi, was es nie gab – (fast) ein klassischer Action-Platformer. Shinobi 3 ist zwar klar das Vorbild, was sich schon nach wenigen Minuten bemerkbar macht. Besonders der Running Sword Slash und der Kick nach unten sowie diagonal sind definitiv aus Shinobi gemopst. Das Gameplay erinnert aber eher an einen Heavy Contender: Mega Man X.

Besiegt ihr einen der anderen Cyborg-Ninjas, die am Ende der Stages auf euch warten, dann gibt es nicht nur einen coolen, auf Japanisch vertonten Dialog (wie übrigens auch im Vorbild Mega Man X 4), sondern ihr bekommt auch die jeweilige Waffe des Bosses. Wie ihr die Stages angeht, ist ebenfalls Mega-Man-Style: Ihr habt die Wahl, welches Level ihr zu welchem Zeitpunkt wählt. Mit Blick auf das Waffenarsenal hat bei mir insbesondere die Tentakel-Teleport-Waffe ein freudiges Grinsen erzeugt.

Vengeful Guardian: Moonrider ist allerdings nicht so bunt und nett wie Mega Man. Die Level sind düster, das Design hat für mich viel von Animes aus den Achtzigern wie Wicked City oder M.D. Geist. Die Szenerien reichen vom Laborkomplex über verfallene Ruinen bis hin zur Orbit-Station. Und Moonrider wäre natürlich nicht Moonrider, wenn es keinen Ride gäbe. In zwei Leveln bekommt ihr in klassischer Superscaler-Optik die Chance, mit Moonrider auf seinem Cyberbike über die Highways zu brettern. Sieht gut aus und macht Spaß.

Ohnehin wird es nicht so schnell langweilig, denn die Stages sind sehr abwechslungsreich. Mal seid ihr damit beschäftigt, nicht im Fadenkreuz eines Mechs zu landen, der im Hintergrund auf euch Jagd macht, während ihr einfach nur versucht, das Level zu überstehen. Ein anderes Mal versucht ihr, aus einer kollabierenden Ruine zu entkommen und euch am Ende vor einer alles vernichtenden Feuerwand kletternd nach oben zu retten. Am Ende jedes Levels gibt es jeweils relativ ähnliche Cyborgs zu besiegen; interessanter sind deshalb die Zwischenbosse, vom Riesen Mech über den bildschirmfüllenden Megadämon, bis hin zu einer Laserkanone, die ihr dazu bringen müsst, die Tür zum Kontrollraum der Waffe aufzuschießen.

Wo Blazing Chrome im Schwierigkeitsgrad knackig war, ist Moonrider insgesamt etwas einfacher. Es lohnt sich, nicht nur im Schnelldurchlauf durch die Level zu heizen, denn in fast jedem Abschnitt gibt es versteckte Mikrochips zu finden, die eurem Cyborg das Leben leichter machen. Zwei davon könnt ihr vor jedem Level aufrüsten, wie z. B. den Doppelsprung oder die längere Schwertreichweite.

Versagt ihr zu oft, bekommt ihr zudem automatisch einen Chip, der euch stärker und euren Rachefeldzug damit etwas einfacher macht. Ein Spaziergang ist das Ganze trotzdem nicht, denn um in der finalen Stage zu bestehen, braucht ihr durchaus einige Skills.

Was den Soundtrack angeht, so habe ich nicht ohne Grund anfangs SEGA Mega CD Shinobi erwähnt. Der Soundtrack von Moonrider ist mehr, als ein SEGA Mega Drive oder SNES zu leisten im Stande gewesen wäre. Zu hören gibt es unheilvolle Elektro-Tracks in diversen Variationen, die die Stimmung gut einfangen bzw. wiedergeben.

Lediglich zwei technische Aspekte im Spiel sind für mich etwas unrund. Zum einen finde ich den Wall Jump nicht gelungen. In vielen Action-Platformern wird Ninja-like von Wand zu Wand nach oben gesprungen und wie ich finde, ist das auch ein guter und nützlicher Move. Nur sollte der Charakter bitte nach dem ersten Sprung an die Wand nicht automatisch weiterspringen. Genau dies führt in Vengeful Guardian: Moonrider nämlich oft dazu, dass euer Protagonist unfreiwillig in den Abgrund stürzt. Des Weiteren ist die Steuerung teils etwas hakelig, gerade wenn die Action ihren Höhepunkt erreicht.

Mehr Kritik gibt es nicht – Moonrider ist insgesamt ein richtig gutes Game. Wer Cyber-Ninja-Action mit einer Prise Mega Man mag, ist hier genau richtig. Ich habe das Ganze auf der Switch getestet und hatte keine technischen Probleme. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

Dan
Dan
Ich kenne sämtliche Charaktere aller King of Fighters-Teile und ich kann bis heute die Komplettlösung von Monkey Island aus dem Gedächtnis abrufen.

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